Freitag, 4. Oktober 2013

Soma "Lebenszeichen" - das Album zum Kopfkino

Nach längerer Zeit im Dunkeln veröffentlicht Soma ein Album in Spielfilm-Länge: "Lebenszeichen" ist wirklich ein Titel, der passender nicht sein könnte.

Bereits der erste Track überzeugt! Smoothe Beats mit Xylophon- und Rhodes-Samples werden kombiniert mit Raps, denen man gerne zuhört. Soma steigt ein und beginnt, seine Story zu erzählen.

Der Titeltrack "Lebenszeichen" macht einen neugierig auf die ganze Platte! Angekommen im Soma-Universum geht es gleich weiter mit dem nächsten Mkar-Brett "Indiependent", das auf wundersame Weise aktuelle und klassische Elemente zu einem neuartigen, stabilen Audiomaterial zusammenflext.

Der dritte Track "Was die Zukunft bringt" zeigt eine weitere Facette von Soma, nämlich den Mut zu eingängigen Hooks.

Das gelingt ihm - auch durch den Beat von B.ILL, der in seiner Produktion gern auf Piano-Akkorde, Streicher und Blechbläser zurückgreift, um einen Spannungsbogen zu zeichnen. Soma verwendet im Gegensatz zu anderen Rappern keine Platitüden, sondern verbindet eigene Erfahrungen mit fiktiven Erlebnissen in der Zukunft, was ziemlich humorig rüberkommt.

Der nächste Track "Weg" ist ein interessanter Song, mit dem man vielleicht gar nicht so gerechnet hätte. Das Schlagzeug mit den typischen Drum-Fills und live-orientierten Spielweisen bietet dabei das Grundgerüst für diesen Unplugged ähnlichen Style. Unterstützt wird das Ganze durch die Gesangsstimme von Jule. Lyrisch begibt sich Soma dabei auf bekanntes Terrain, so kennt der geneigte Zuhörer vielleicht noch sozialkritische Tracks wie "Banlieue Spirit" und auf "Weg" agiert Soma ähnlich reflektiert und analytisch.

"Traumfrau" ist hingegen ein echter Stimmungsaufheller vom Feinsten, der irgendwie leichtes 80ties-Feeling aufkommen lässt und wieder guten Wortwitz transportiert. Auch die nächsten Tracks sind eine angenehme Mischung aus ausgefuchsten Mkar-Produktionen und den konzeptionellen B.ILL-Kompositionen. Es schadet auch nicht, dass ein paar Features mit am Start sind, diese aber nicht Überhand nehmen wie bei manch anderen Alben. Klar, dass die andere Hälfte der "Altonative", CB, nicht fehlen darf und sich auf "Astronaut" die Ehre gibt!

Auch Mac Horn und der mir bis dato unbekannte Ileven haben auf einer Neuauflage von "Gleichgewicht" einen Part bzw. Hook in petto. Abschließend lässt sich noch sagen, dass man für den geringen Obolus von knapp sechs Euro keine Keramik-Bratpfanne, keinen Bauchtrainer und kein iPhone 5 kriegt, aber man bekommt dafür 13 abwechslungsreiche Tracks von Soma aus Hamburg.
https://www.facebook.com/SOMAAUSHAMBURG

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